Es gibt eine Reihe nicht-neurotypischer Menschen: AD(H)Sler, Autist*innen, Menschen mit Lernschwierigkeiten, Menschen mit Problemen der sensorischen Verarbeitung, Menschen, die auf tägliche Routinen angewiesen sind. Mal so ganz ungefähr.
Ich war etwa fünf Jahre in verschiedenen Greenpeace-Gruppen aktiv und habe bemerkt, dass es in diesen Gruppen überproportional viele solcher nicht-neurotypischen Menschen gibt. Oder naja, ich habe nicht nachgezählt, ob es signifikant ist.
Schlagwort: Autismus
Es heißt ja „Wrong Planet Syndrome“. Das ist kein Witz. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich mich nicht über das Mensch-Sein wundere. Heute zum Beispiel: Wenn unsere Wahrnehmung alles konstruiere, was konstruierte dann uns? Oder kann das Konstruierende sich selbst konstruieren? Denn, soweit ich den mathematischen Beweis als gültig betrachte, enthalten alle Theorien Voraussetzungen, die nicht durch sie selbst erklärt werden können. Und die brennende Frage: Warum, um alles in der Welt, wundert sich keiner darüber? Aber gut. Mensch sieht: Wrong-Planet-Empfindungen mögen ein fruchtbarer Boden für gute Philosoph*innen sein.
WeiterlesenTalking people everywhere. Als meine Mutter mir, da war ich zwei Jahre alt, sagte, wie toll es wäre, dass ich schon so viel wüsste, erwiderte ich: „Du kannst sprechen!“, allerdings auf ungarisch.
Im Studium hört mensch eine Menge Leute sprechen und soll auch selbst eine Menge sprechen. Auf englisch, auf deutsch, auf wissenschaftlich. Und Smalltalk. Theoretisch. Ich meine, da sind schon all die superfreundlichen Kommilitonen, und der akademische Buschfunk ist so überlebenswichtig manchmal, und überhaupt, sich nicht so verloren fühlen und mit anderen studentischen Irrsinn von irrational bis revolutionär aushecken zu können, das ist doch reizvoll. Also talken! Denn es erfüllt so viele dieser Funktionen.
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Ein weitverzweigtes Gebäude umfängt mich, ich in seinen Gängen, die langen Korridore und wesensverschiedenen Hallen ein expandierendes Universum. Ich laufe durch eine Galerie voller abstrakter Gemälde. Neben- und übereinander hängen diese, größer und kleiner, vier- acht- und siebenundzwanzigeckig und rund, ein Sammelsurium abartiger bis hübscher Kunst. Doch alle Bilder haben eines gemeinsam: Ich kann nicht erkennen, was sie darstellen sollen. Das Einzige, was ich tun kann, ist zu vermuten, was sie wahrscheinlich darstellen.
Update Juli 2021: Dieser Text spiegelt nicht mehr mein aktuelles Wissen über Neurodiversität wieder. Ich plane zurzeit, ein Update zu veröffentlichen, da dies der am häufigsten besuchte Beitrag meines Blog ist. Schreib mir Anregungen gerne als Kommentar oder per Mail 🙂
Boah, bin ich aufgeregt, weil ich dieses Thema so mag! Wie fang ich bloß an?
Nun ja. Biodiversität kennen wir alle als Begriff: Viele Arten auf einem Raum. Je mehr, desto besser, meistens jedenfalls, denn das macht das Ökosystem wiederstandsfähig – und überhaupt, ist biologische Vielfalt nicht auch ein Wert an sich?
Neurodiversität bedeutet analog: Neurologische Vielfalt. Also: Viele unterschiedliche Gehirne auf einem Raum. In diesem Fall, in der Gesellschaft.
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